Vor zwei Jahren gab es hier auf dem Blog die “Say It Selfie” Reihe. Initiiert von der lieben Claudia vom Blog “Was für mich” haben wir über viele Wochen viele persönliche Dinge erzählt: vom Lieblingsbuch bis zum Urlaubsziel, vom Tagesablauf bis zu To-Do-Listen und der aktuellen Situation im Kopf. Und dazu haben wir uns mit dem Selbstauslöser fotografiert. Es war so lustig und spannend sich auch mal mit sich selber auseinander zu setzen und zu überlegen was man besonders mag, was nicht so, welche Leidenschaften man hat und wovon man lieber die Finger lässt.
Kürzlich ist mir bei meinen Eltern meine Baby-Bettwäsche aus den 70ern in die Hände gefallen. Ein original “by Graziela“- Design, heute wieder schwer angesagt in den Kinderzimmern, wenn ihr mal auf Instagram schaut. Jetzt benutzt mein großes Fräulein Krauss meine Babydecke als Kopfkissen. Ich bin dann ins Nachdenken gekommen über meine Kindheit, habe in Erinnerungen geschwelgt. Früher war nicht alles schlechter, manches vielleicht sogar besser. Es gab viele schöne Dinge, aber nicht in der Auswahl, nicht in der Hülle und Fülle wie heute. Und diese Auswahl kann Kinder schnell überfordern, ich erlebe das fast täglich bei meinem kleinen Fräulein Krauss. Sie verzweifelt schnell weil sie sich nicht entscheiden kann. Zum Beispiel in der Eisdiele wenn sie aus 20 Sorten wählen “muss”. Bei mir gab es früher um die Ecke die “Eis-Marie”, ein kleiner mobiler Stand mit Schoko, Vanille und Erdbeereis. Vielleicht mal noch Nuss oder Zitrone. Fertig. Und wir waren glücklich. Haben nichts vermisst.
Ich dachte mir ich teile einfach mal wieder ein paar persönliche Sachen mit euch, vielleicht erinnert sich der eine oder andere auch damit an seine eigene Kindheit. Viel Spaß beim Lesen!
Meine Lieblingsfarbe im Kindergarten und der Grundschule war Orange. Ich hatte einen kleinen Stuhl in dieser Farbe in meinem Kinderzimmer, den habe ich geliebt. Ansonsten war das komplette Mobiliar meines Kinderzimmers in Gelb gehalten, auch schön. Auf jeden Fall strahlte alles so sonnig.
Ich habe als kleines Kind schon Unterwäsche von Petit Bateau mit Mausezähnchen getragen. Die gibt es heute noch und die rote/weiß gestreifte Hose hat mein großer Teddybär an, der im Zimmer meiner Kinder sitzt. Oder die Puppen dürfen mal in die Unterhemden rein schlüpfen. Und ich hatte Jeans-Latzhosen von Oshkosh, heute wieder total angesagt. Und bunte Sweatshirts von Olily habe ich getragen mit Kordhosen in Lila, Pink oder Khaki. Ich hatte auch einen Wollmantel mit Knebelknöpfen in Lila/Orange, sehr cool. Aber mein Spielkamerad hat dann immer “Modepuppe” zu mir gesagt, das fand ich doof. Mein Outfit zur Einschulung war ein dunkelblaues Set aus Bluse und Knickerbocker-Hose von Sigikid. Die machen heute noch Kinderkleidung. Dazu hatte ich zwei Zöpfe und an den Füßen Sandalen. Ich weiß nicht mehr ob ich früher schon Turnschuhe getragen habe, außer zum Sport. Aber ich hatte Schuhe von Kickers, mit dem roten und dem grünen Punkt an der Sohle. Und Birkenstock-Sandalen gab es schon.
Das erste Lied aus dem Radio, an das ich mich erinnern kann, war “Major Tom” von Peter Schilling. Ich sehe mich heute noch vor meinem Kindergarten stehen und dieses Lied singen.
Die Bilderbücher und Bücher von Astrid Lindgren habe ich schon als Kind geliebt und besitze (fast) alle in mehr oder weniger gut erhaltenem Zustand. Aber auch die Bücher von Paul Maar, Christine Nöstlinger, Gudrun Mebs und Kirsten Boie fand ich toll: Sams, Das Sonntagskind, Geschichten vom Franz, Gretchen Sackmeier, … Und ich hatte später alle “Hanni & Nanni” Bände in einem Buch. Diesen dicken Wälzer besitze ich heute noch.
Meine Kindheit war zur Weihnachtszeit geprägt von den Weihnachtsserien, die zwischen Weihnachten und Sylvester jeden Tag liefen. “Anna”, “Nesthäkchen” und “Nonni und Manni” waren meine Favoriten. Darum habe ich meine Puppe, die ich mit 6 Jahren zu Weihnachten bekommen habe, auch Gerda getauft, wie die Puppe von Nesthäkchen.
Als ich in die Schule kam, da war die Wahl zwischen Schulranzen von Scout oder McNeal. Ich hatte einen roten Scout. In der zweiten Klasse wählte man dann zwischen Füllern von Geha und Pelikan, mein erster Füller war grün und von Geha. In der großen Pause konnten wir mit Getränke-Märkchen Milch oder Kakao in kleinen Flaschen kaufen, später gab es dann noch Eistee mit Zitronengeschmack. Und wir haben Gummi-Twist gemacht. Mit unterschiedlichen Höhen: Knöchel und Kniekehle. Und sind alleine oder zu zweit gehüpft. Die Königsdisziplin war eine Variante in der man das Gummi beim Hüpfen über Kreuz gezogen hat.
Nach der Schule habe ich mit Playmobil oder Lego gespielt. Mit dem Playmobil-Zirkus spielen heute auch noch meine Fräulein Krauss gerne. Und ich habe gemalt. Mit Buntstiften, Filzstiften, Ölkreide und Wasserfarben. Ich hatte eine “Kinderzimmer”-Phase, da habe ich nichts anderes gemalt als Kinderzimmer. Und es gab immer ein Stockbett auf den Bildern. Ich selber hatte keines. Ansonsten mochte ich die Glücksbärchis und Regina Regenbogen mit Weißwirbel und Tintentupf. Barbies durfte ich nicht haben, dafür später die “Heart Family”, eine leichte Abwandlung mit weniger Busen bei den Frauen und mehr Familie im Vordergrund.
Und wir sind Rollerskates gefahren. Ich hatte rote mit Streifen in Regenbogenfarben. Und später blaue mit gelbem Muster. Im Garagenhof meines Sandkastenfreundes haben wir immer Rollschuh-Zirkus gespielt und Vorführungen gemacht.
Irgendwann in den 80er kam dieser Knisterkaugummi in den blauen Tütchen mit dem Marsmensch drauf auf den Markt, ich fand ihn toll. Und es gab diesen rosa Kaugummi aus der Tube. Und saure Gurken und Schlümpfe habe ich mir gerne mal im Schreibwarenladen neben der Schule gekauft, für 5 oder 10 Pfennig das Stück. Und Nappo, diese kleine Raute aus Schoko und Nougat im Staniolpapier.
Samstags, nach dem wir den ganzen Tag draußen gespielt hatten, ging es erst in die Badewanne und dann durfte ich mit meinen Eltern abends auch mal eine der großen Samstagabend-Shows im Fernsehen anschauen: Natürlich “Wetten dass …” mit Thomas Gottschalk, toll fand ich aber auch “Flitterabend” mit Michael Schanze oder “Vier gegen Willi” mit Mike Krüger.
Habt ihr auch noch Erinnerungen an eure Kindheit, die ihr mit mir teilen möchtet? Ich würde mich riesig freuen!
♥-liche Grüße, Frau Krauss
Hach ja, das waren noch Zeiten. Schön wars!! Ich bin auch ja auch ein Kinder der späten 70er und ich erkenne alles wieder.
Ganz liebe Grüße!
Claudi